Die Werbemittelbranche als Gegner der Nachhaltigkeit?
16. Juni 2024
News
Stellungnahme zum Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 11. Juni 2024: „Was nichts kostet, kann auch schaden“
Das Problem liegt nicht am Angebot, sondern viel mehr an den Umständen.
Als Werbemittelhändler, sind wir die Schnittstelle zwischen Herstellern und den Endkunden. Somit können wir uns ein perfektes Bild der angebotenen Artikel und deren Entwicklung, aber auch der Nachfrage machen.
Dass die Nachhaltigkeit ein wichtiger Faktor ist, ist uns nicht unbekannt und es lässt sich sehr wohl beobachten, dass die Auswahl an nachhaltigen Werbeartikel stetig steigt. Sei es in Bezug auf die Verpackung mancher Artikel, wie zum Beispiel Süßigkeiten, die in kompostierbarer Folie oder Papiertütchen angeboten werden, oder Namensschilder, die aus Samenpapier bestehen, nach Gebrauch eingepflanzt werden können und somit den Nutzer und auch tierische Gesellen anschließend mit einer bunten Blumenwiese erfreuen. Es gibt unzählige Werbeartikel, die in Europa oder Deutschland hergestellt werden, die aus nachhaltigen Materialen gefertigt werden oder einen anderen positiven Beitrag zur Umwelt leisten.
Doch Nachhaltigkeit ist nicht kostengünstig, auch das sollte jedem bereits aus dem alltäglichen Leben bekannt sein. Der Joghurt im Glas ist teurer, als der im Plastikbecher, das Fleisch aus artgerechter Haltung kostet mehr, als das aus dem Discounter. Diese Reihe kann endlos weitergesponnen werden. Ist es daher nicht ein allgemeines Problem, dass Nachhaltigkeit teurer ist, als ein Problem der Werbemittelbranche? Wie in dem Artikel der Süddeutschen Zeitung erwähnt, machen gesetzliche Grundlagen, wie die Steuerfreigrenze, es den Unternehmen nicht leichter. Diese wurde zwar im Jahr 2024 angehoben, allerdings können wirklich nachhaltige Artikel, die in Europa oder sogar Deutschland gefertigt werden, diesen Preis schnell übersteigen. Kleinere Unternehmen können diesen Preis oftmals nicht zahlen. Auf Werbeartikel und Druckprodukte zu verzichten, ist für die Marketingwelt allerdings keine Option. Die Zahlen sprechen für sich, Werbeartikel haben einen signifikanten Einfluss, sei es auf Verkaufszahlen oder Recruiting Maßnahmen.
Eine Umstellung auf Nachhaltigkeit kann in keiner Branche von heute auf morgen erfolgen. Doch auch in der Werbemittelwelt ist der Wandel deutlich sichtbar.